Stammzellen sind Urzellen, aus denen alle anderen Zellen entstehen.
Eine Stammzellspende soll die körpereigenen Zellen des Empfängers vollständig mit den Zellen eines gesunden Menschen ersetzen. Wichtig dabei sind möglichst identische Gewebemerkmale der Zellen, die bei der Typisierung bestimmt werden. Die Übereinstimmung der Blutgruppen spielt hierbei keine Rolle. Die Blutgruppe des Empfängers kann sich sogar nach erfolgreicher Übertragung der Spenderzellen verändern.
Wichtig: Entnommene Stammzellen regenerieren in nur 14 Tagen! und werden in 80 Prozent aller Fälle ähnlich einer Blutspende entnommen.
Die Blut-Stammzellspende wird vom örtlichen Blutspendedienst betreut und vollzogen. Zur Vorbereitung wird dem Stammzellspender vier bis fünf Tage lang ein Medikament verabreicht, dass die Stammzellproduktion anregen soll. Am Tag der Stammzellentnahme liegt man gemütlich im Bett oder auf einem Sessel, während die Stammzellen aus dem Blut gefiltert werden. Hierfür legt geschultes Fachpersonal in beide Arme jeweils einen Zugang.
Seltener wird die Knochenmarkspende (aus dem Beckenkamm) unter Vollnarkose vollzogen. Die Wahl über die Methode der Entnahme liegt zunächst beim Spender, jedoch richtet sie sich letztlich nach Ermessen der Ärzte zum Wohle des Empfängers. Am Besten lässt man sich an diesem Tag von einer vertrauten Bezugsperson begleiten.
Stammzellen spenden dürfen in der Regel alle Menschen zwischen 18 und 60 Jahren, die bei guter Gesundheit sind und bis zum 55. Lebensjahr typisiert wurden. Wer Lebensretter sein will, muss achtsam mit sich selbst umgehen. Denn: Es ist nicht Dein Verdienst mit 20 gut auszusehen und fit zu sein. Aber es ist Dein Verdienst, wenn es mit 60 immer noch so ist! Hierbei gewinnen beide: der Empfänger und der potentielle Spender.
Stammzellen von Menschen aus fremden Kulturen sind besonders gefragt, denn vererbte Gewebemerkmale sind regional unterschiedlich. Die Chance auf einen „genetischen Zwilling“ ist in der eigenen Ethnie am Größten.
Bei der Typisierung als Stammzellspender werden etwa fünf Milliliter Blut entnommen und dadurch bereits erste Gewebemerkmale eindeutig bestimmt. Neu ist die Typisierung mit Wattestäbchen durch einen Wangenabstrich im Bereich der Mundschleimhaut.
Der Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) typisiert Blutspender mit vorheriger Absprache, während die Bundesvertretung der Medizinstudierenden (bvmd) Typisierungsaktionen an Universitäten organisiert.
Das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) registriert alle Typisierungen anonym und macht diese Ärzten auf der ganzen Welt zugänglich.